Anlaufstelle für junge Opfer sexueller Gewalt eröffnet
- Details
- Veröffentlicht: Mittwoch, 30. September 2015 00:00
Die Wunden auf der Seele verheilen oft erst nach vielen Jahren. Experten gehen von einer enorm hohen Dunkelziffer aus, weil sich viele scheuen, zu erzählen, was ihnen passiert ist. Besteht ein Verdacht, sind die hiesigen Institutionen hinsichtlich der Krisenhilfe und der Diagnostik auf Hilfe aus Münster, Paderborn oder Hamm angewiesen. Bei den niedergelassenen Therapeuten bestehen, laut Meyer, Wartezeiten bis zu acht Monaten. In Lippstadt gibt es bereits einen solchen Anlaufpunkt für Eltern, Kinder und Jugendliche. Jungen Menschen in Not zu helfen, das ist eines der wichtigen Anliegen des Vereins mit gut 120 Mitgliedern. Meyer machte gestern deutlich, welch immensen Aufwand es erfordert, dieses Projekt umzusetzen, das dem Vorstand besonders am Herzen liegt: Die Planungen habe alle, bis an die Grenzen des ehrenamtlich Möglichen in Anspruch genommen. Doch jeder sei von der Notwendigkeit dieser Einrichtung überzeugt und habe daher nicht lange überlegt, sondern das Erforderliche getan. Die Kosten belaufen sich jährlich auf gut 150 000 Euro, wobei der Kreis einen Großteil der Ausgaben für das Personal übernimmt, außerdem eine Pauschale für Posten wie Miete oder Fortbildungen. Noch nutzt der Kinderschutzbund die Räume im Gebäude an der Niederbergheimer Straße. „Für diese Möglichkeit sind wir dem Kreis auch dankbar", sagt Hans Meyer. Da das Haus der ehemaligen Landwirtschaftsschule aber bekanntlich für Archive und Archäologie vorgesehen ist, muss sich der Verein nach einem neuen Quartier umsehen - kein leichtes Unterfangen. „Wir suchen händeringend nach einem geeigneten Objekt", erläutert der Vorsitzende. Gesucht werden: 120 Quadratmeter, aufgeteilt auf vier bis fünf Zimmer, die günstig im Erdgeschoss liegen und barrierefrei zu erreichen sind. Quelle: http://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/anlaufstelle-junge-opfer-sexueller-gewalt-5580512.html